Steriles Getreidesubstrat mit Pilz-Kulturen zu beimpfen ist eine gute Methode, um in möglichst kurzer Zeit viel Mycel zu erhalten. Dazu können die Sporen einer beliebigen Pilz-Sorte als auch das Mycel selbst verwendet werden. Das nach kurzer Zeit vollständig vom Mycel durchwachsene Getreidesubstrat wird Pilzbrut genannt. Mit der Brut können anschließend Fruchtungssubstrate oder weitere Getreidesubstrate beimpft werden, um die Pilzbrut zu vermehren. Die meisten Pilze bilden auf Getreidesubstrat keine oder nur sehr wenige Fruchtkörper.
Der Roggen wird zunächst über Nacht im warmen Wasser eingeweicht (ca. 12-18 Stunden). Dabei sollte der Roggen vollständig vom Wasser bedeckt sein. Das funktioniert wunderbar in einem Kunststoffeimer. Nicht vergessen, sobald das Wasser drin ist, Deckel verschließen um Kontaminationen gering zu halten!
Anschließend wird der Roggen etwa 15 min über einem großen Sieb abgetropft. Ein herkömmliches Küchensieb reicht hier oftmals nicht aus. Ein zweiter Eimer mit kleinen Bohrlöchern im Boden kann ist dazu äußerst praktisch.
Getreidesubstrat Mischung aus Roggen, Vermiculit und Gips zur Herstellung von Pilzbrut
Dann wird Vermiculit auf einem Sieb mit Wasser angefeuchtet. Das Vermiculit sollte überall feucht sein, jedoch nicht tropfen. Jetzt wird der Roggen sorgfältig mit dem Gips vermengt und anschließend das angefeuchtete Vermiculit darunter gemischt.
Das Substrat wird anschließend zum Sterilisieren in Mycotainer oder Unicorn-Mycobags mit Microfilter abgefüllt. Die Unicorn-Bags können vor dem Sterilisieren luftdicht zugeschweißt werden.
Der Nährboden wird nun für 2 Std. bei 121 °C sterilisiert. Sobald die Substratbehälter nach dem Sterilisieren abgekühlt sind, kann das Substrat mit
einer Mycelspritze, Pilzbrut oder mit Mycel aus einer Petrischale beimpft werden.